Die Resonanz — P - R

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Großansicht»Brückenbau« mit Gerold Krauel,
Frithjof Lipinsky, Alfred Bommer,
Georg Sertel und Frank Halatsch
Wolfgang A. Peters
»Frankfurter Allgemeine Zeitung«, 20. April 1960
über »Brückenbau« von Frederic Raphael im Stadttheater Pforzheim:

» … Die Pforzheimer Inszenierung von Hanno Lunin … ist im großen und ganzen zu loben. In Manfred Hinzpeters atmosphärestarken Bühnenbildern erlebte der theatralische Wechselbalg eine gerazu liebevolle Uraufführung (noch vor London).«


Erwin Piscator

Bescheinigung — Dillenburg / Hessen, 28. Januar 1957
über Hanno Lunins Regie-Assistenzen in Berlin und Göteborg:

»Herr Lunin war während meiner Regie zu Faulkners »Requiem für eine Nonne« am Berliner Schloßparktheater mein Regieassistent. Er hat während dieser Zeit nicht nur alle anfallenden Tätigkeiten eines Regieassistenten zu meiner vollsten Zufriedenheit ausgeführt, sondern darüber hinaus auch zeitweilig während der Proben mit großem Talent die Rolle eines erkrankten Schauspielers vertreten.

Ich war von der überdurchschnittlichen Leistung und Begabung von Herrn Lunin so überzeugt, daß ich ihm die schwierige Aufgabe der dramaturgischen Einrichtung und der ersten Stellproben meiner Requieminszenierung am Folkets Hus Teater in Göteborg übertragen konnte. So hat Herr Lunin in dreiwöchiger vollkommen selbständiger Arbeit … die Anfangsproben in Göteborg zu meiner vollen Zufriedenheit geleitet und dabei ein beachtliches Talent gezeigt, was auch von den dortigen schwedischen Schauspielern bestätigt wurde.

So kann ich Herrn Lunin nur das beste Zeugnis ausstellen.«


Erwin Piscator

Brief an Hanno Lunin — Kassel, 5. Februar 1960
über künftige Zusammenarbeit:

»Häufig denke ich an Sie — und sollte doch noch einmal der Fall eintreten, daß mir der deutsche Zufall oder Un-fall — auch Um-fall — ein Theater bescherte —

Dann — auch Zusammenarbeit«


Eo Plunien

»DIE WELT« — Hamburg, 6. November 1967
über »Rosenkranz und Güldenstern sind tot« von Tom Stoppard im Schauspielhaus Bochum:

» … Stoppards tiefsinniger und wirksamster Kunstgriff … montiert diesen Text höchst kunstvoll in seiner ursprünglichen Diktion (deutsch von Schlegel und Tieck) in das neue Stück, dessen moderne Prosa (deutsch von Hanno Lunin) damit großartig kontrastiert.«


PONKIE

»Abendzeitung« — München, 14. Oktober 1985
über »Axel auf Achse« von Hanno Lunin im Zweiten Deutschen Fernsehen:

» … In der schmissig boshaften Theaterherzblutkomödie 'Mit Axel auf Achse' von H. Lunin (Regie: Wilfried Dotzel, ZDF) warf sich Uwe Friedrichsen mit Vehemenz auf die Wonnen der Schauspielerseele … das gab nicht nur eine private Mimosenschlacht her, sondern gleich noch einen Spottvers auf den Kulturbetrieb. … das Theater als Streßzirkus, die Tournée als Psychomassaker — das Fernsehspiel als Perlen-vor-die-Säue-Vergnügen.«


gr
»Allgemeine Zeitung« — Mainz, 14. Oktober 1985
über »Axel auf Achse« von Hanno Lunin im Zweiten Deutschen Fernsehen:

»Erzielt die Kombination zweier Medien eine doppelte Wirkung beim Publikum? Das konnte man sich bei der Komödie 'Mit Axel auf Achse' fragen, brachte doch der Autor Hanno Lunin Geschehen hinter den Kulissen eines Tourneetheaters auf den Bildschirm. Es war jedenfalls unterhaltsam und amüsant, Freuden und Leiden eines Theatervölkchens mitzuerleben … in einem Stück, das gut gezimmert war und bei aller provinziellen Thematik Professionalität ausstrahlte. … Erstaunlich insgesamt, wie mit leichter Hand Wissenswertes ins Bild gebracht wurde.«


K. R.

»Kölner Stadtanzeiger«, 10. Mai 1957
über »Leonce und Lena« von Georg Büchner auf der Studentenbühne der Universität Köln:

» … In einer beachtenswerten Inszenierung (Hanno Lunin) … zeigten die Studenten im Hörsaal VII der Kölner Universität ermutigende Leistungen.«


lvr.

»Neueste Zeitung«, 5. Dezember 1951
über »Die Rückkehr des verlorenen Sohnes« von André Gide im Albert-Schweitzer-Gymnasium Marl:

» … Die Rolle des verlorenen Sohnes fand in Hanno Lunin eine vorzügliche Besetzung. Neben ihm zu bestehen, war nicht für alle einfach.«


Hans W. Reichel

ZDF, Programmdirektion, Redaktion Schauspiel — Mainz, 17. Oktober 1985
Brief über »Axel auf Achse« von Hanno Lunin im Zweiten Deutschen Fernsehen:

»Wir dürfen im Ganzen zufrieden sein, und einige Loblieder gehen auch auf den Autor, der am Erfolg dieser Produktion in erster Linie beteiligt ist.«


Klaus G. Riehle

Schauspielhaus Zürich, Dramaturgie, an Hanno Lunin — Zürich, 29. März 1963
nach »Der Paternoster« in der Freien Volksbühne Berlin:

»Ich fände es schade, wenn dem 'Paternoster' nun nichts mehr nachfolgen würde. Sollte es gelegentlich etwas Neues von Ihnen geben, so würde ich mich sehr freuen, wenn Sie es mich lesen ließen.«


Wilhelm Ringelband

»Abendpost« — Frankfurt, 23. November 1965
über »Der Menschenfeind« von Molière im Staatstheater Wiesbaden:

»Ungewöhnlich lange anhaltenden Schlußbeifall erntete Hanno Lunins zwischen Tragik und Komik klug balancierende Inszenierung von Molières Meisterwerk …

Chefdramaturg Lunin hatte mit Musils 'Vinzenz und die Freundin bedeutender Männer' unlängst sein Regietalent für differenzierte, geistig anspruchsvolle Aufgaben bewiesen.

… Lunin traf den Ton hinter den Worten der Komödie, deren Tragik stets durchschimmerte.«


Wilhelm Ringelband

»Saarbrücker Zeitung«, 1. Dezember 1965
über »Vinzenz und die Freundin bedeutender Männer« von Robert Musil im Staatstheater Wiesbaden:

» … Hanno Lunin hatte eine gescheite Aufführung zwischen Boulevardspaß und tieferer Bedeutung publikumswirksam und nachdenkenswert mit Delikatesse angerichtet.«


Wilhelm Ringelband

»Abendpost« — Frankfurt, 22. März 1966
über »Ein Haus für meine Kinder« von Ernst Meister im Staatstheater Wiesbaden:

» … Die gedankliche Überfrachtung … hatte Hanno Lunin durch subtile Regieführung in den beiden ersten Akten so weit ausgleichen können, daß eine besondere Spannung geistiger Art ein intellektuelles Treibhausklima erzeugte.«


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GroßansichtGünther Boehnert, Karin Rasenack,
Franz Walter, Jürgen Dessau,
Matthias Ponnier und Manfred Boehm
im Raum von Ulrike Dietrich
Wilhelm Ringelband
»Heilbronner Stimme«, 28. April 1967
über »Die Heimkehr« von Harold Pinter im Staatstheater Wiesbaden:

» … Hanno Lunin hatte … die seltsame Pinter-Mischung von Vorder- und Hintergründigkeit stilsicher herausgearbeitet. …

Hanno Lunin schlug aus Karin Rasenacks kühler Schönheit, aus ihrem Vermögen, auch im Schweigen verführerisch und rätselhaft zu wirken, Kapital, und hielt die Ruth so in einem Trancezustand halber Unwirklichkeit, daß aus der Kolportage Pinter wurde. Es war entscheidend für die Qualität der Aufführung, daß sich dies bewahren ließ … Die Lunin-Inszenierung erreicht, was Pinter wollte: Verblüffung über und Abwehr gegenüber dem Geschehen.«


Gerhard Rohde

»Frankfurter Allgemeine Zeitung«, 3. Januar 1981
über »Einer muß der Dumme sein« von Georges Feydeau im Staatstheater Darmstadt:

» … Regie führte diesmal Hanno Lunin: Keine verbiesterten gesellschaftskritischen Anstrengungen, sondern lockeres vom Blatt Spielen, dabei das Schwankhafte in den Turbulenzen des Mittelaktes nicht unterdrückend. … insgesamt wird auf akzeptablem Niveau Komödie gespielt. Zweieinhalb Stunden Spaß an der Belle Epoque … «


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GroßansichtWolfgang Hinze und Werner Rundshagen
im Raum von Philipp Blessing
Günther Rühle
»Frankfurter Allgemeine Zeitung«, 5. April 1966
über »Der Menschenfeind« von Molière im Staatstheater Wiesbaden:

» … In Lunin (dem Dramaturgen) hat das Wiesbadener Haus spätestens seit der Inszenierung von Molières 'Menschenfeind' (mit einer prachtvollen Leistung Hinzes) einen Anti-Heyme: Lunin konzentriert, arbeitet knapp und sparsam, mit einer pirschenden Intelligenz.«


Günther Rühle

»Frankfurter Allgemeine Zeitung«, 2. Oktober 1967
über »Gerettet« von Edward Bond im Staatstheater Wiesbaden:

» … Hanno Lunin hat dieses Geflecht aus Herkunft, Dasein und Zukunft … sehr genau bloßgelegt. Sein Szenarium ist, sosehr die Auseinandersetzung auf der Bühne hochgepeitscht ist, überraschend sachlich und fast aufreizend 'kalt'; man wird von zweierlei Wirkungen erfaßt: von der Rüdität des Gezeigten und gleichzeitig von der Präzision, mit der diese Rüdität dargestellt ist.


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GroßansichtChristian Mey, Peter Gross,
Hanno Pfisterer, Jürgen König
und Gregor Bals im Raum
von Ulrike Dietrich

… in der Steinigungsszene des Babys … zeigt sich, wie wenig Lunin sich auf den Stoff verläßt, wie deutlich er ihn 'entrückt'; indem er ihn rhythmisiert, gliedert, musikalisiert (nicht durch 'Töne', nur durch Geräusche und Bewegung). Das aber gilt für die ganze Inszenierung, die für alle nun folgenden Aufführungen des Stücks Klaus Reicherts Übersetzung als ebenso schlagkräftig erweist wie Martin Sperrs Übertragung ins Bayrische.

Lunin ist ein sich stetig entfaltender Regisseur. Vor zwei Jahren machte er auf sich aufmerksam mit einer durchgeistigten Inszenierung des 'Menschenfeinds'. In der letzten Spielzeit kam er mit einer sehr sehenswerten Inszenierung von Pinters 'Heimkehr' zu den neuen Stoffen. 'Saved' läßt ihn ganz hervortreten. Er hat sich an diesem Stück 'verwirklicht'. Lunin ist als Typus zart und zurückhaltend. Kein Mensch für den Markt. Aber hier zeigt er, wieviel Sinn für Brutalität in dem zarten Typus von heute wach ist.«


Günther Rühle

»Die Grünenthal Waage«, Band 6, 4 / 1967
zu drei Inszenierungen von Hanno Lunin im Staatstheater Wiesbaden:

» … Neben Heyme ist in HANNO LUNIN ein ebenso talentierter, nur stillerer Regisseur erwachsen: ein Antityp zu Heyme, weil er nicht wie dieser von außen, sondern von innen her die Inszenierung eines Stückes entwickelt. Lunin hat mit Molières 'Menschenfeind' zum ersten Mal Aufmerksamkeit verlangt (es war eine sehr durchgeistigte und durchfühlte Inszenierung). Er hat nun ebenso sicher PINTERS 'Heimkehr' und BONDS 'Gerettet' inszeniert: sehr scharf und präzise war dabei das englische soziale Lowerclass-Milieu als Ausgangspunkt der dramatischen Konflikte genommen und das Milieu wieder aus den Figuren erklärt; zugleich war aber die Szene so scharf präzisiert, daß auch die sozialen Aggressionen, die Sprengkraft in den jungen englischen Autoren spürbar wurde.«


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Großansicht»Rosenkranz und Güldenstern sind tot«
Günther Rühle
»Frankfurter Allgemeine Zeitung«, 6. Januar 1968
über »Rosenkranz und Güldenstern sind tot« von Tom Stoppard im Staatstheater Wiesbaden:

» … Stoppards Stück also ist von dem Wiesbadener Regisseur Hanno Lunin anders gesehen worden als in den übrigen deutschen Aufführungen. Lunin, der den Text übersetzt hat, versteht ihn als eine Frage nach der Identität. Wer ist wer? Wer kann man in dieser Welt überhaupt werden und sein? … Lunin versucht, die verschiedenen literarischen und philosophischen Brechungen und Spiegelungen, die das Stück enthält, mitzuinszenieren … Das heißt: Er nimmt Stoppards Fäden auf: aber es wird auch sichtbar, wo sie nur nebeneinander liegen und sich nicht verknüpfen. — Die Aufführung bleibt interessanter von der Anlage als der Ausführung her, wie ja auch Stoppards Entwurf die Ausführung weit übersteigt.«